Pamela Marion:
Esquinzo Playa: Zum Zweiten
Wir waren diesen Januar zum zweiten Mal im Januar für 10 Tage im Robinson Club Esquinzo auf Fuerteventura. Es ist schon ganz amüsant, nicht gerade wenige von den Gesichtern zu sehen, die auch im vergangenen Jahr schon da waren. Im Esquinzo gibt es sehr viele Urlauber, die schon ewig kommen („früher mit den Kindern, dann alleine und irgendwann mit Enkelkindern“).
Meiner Bewertung von vorherigem Jahr gibt es nicht so viel hinzuzufügen.
Sehr gefreut haben wir und, dass unser Zimmerwunsch berücksichtigt wurde, vielen Dank an den Club und das Reisezentrum Becker: Jeden Morgen die Sonne als roten Ball aus dem Meer hochsteigen zu sehen und jede Nacht das Rauschen der Wellen am Strand zu hören macht für uns schon die halbe Urlaubserholung aus!
Positiv fiel uns auch auf, dass unsere Kritik aus dem letzten Jahr gefruchtet hat: Auf der öffentlichen Toilette war jetzt immer ein Hocker vorhanden, mit dem die Kinder das Waschbecken erreichen konnten.
Am Strand gibt es jetzt einen Strandbarbetreiber mit Restaurant, allerdings nicht vom AI-Angebot umfasst. Kleiner Wehrmutstropfen: Man muss jetzt durch das Lokal und die dortigen Toiletten nutzen, wenn einen bzw. die Kinder ein Bedürfnis am Strand heimsucht. Die vorher vorhandenen Toiletten sind beim Bar-Bau verschwunden.
Das Essen fanden wir insgesamt ein klein wenig besser, z.B. erschien uns das Well-Fit-Essen deutlich schmackhafter und die Rinder-Steaks haben an Qualität gewonnen. Dafür waren die Pizzen nicht mehr so gut. Letztes Jahr gehörten sie zu unseren Favoriten, dieses Jahr kommen sie über ein „na ja, geht so“ nicht hinaus. Anstrengend fanden wir das WE 10./11. Januar. Beim Galaabend am Freitag war es dermaßen voll, dass jedenfalls mir die Lust vergangen ist. Nachdem der Samstag fast genauso schlimm war, haben wir ernsthaft erwogen auswärts oder erst nach acht zu essen (allerdings etwas unglücklich, wenn man sein Kind um 20.30 Uhr aus der Betreuung abholen möchte). Ab Sonntag war es dann aber wieder erträglich, obwohl wir uns nach 10 Tagen dann doch auch mal wieder auf ein ruhiges Essen zu Hause gefreut haben.
Mittags haben wir einmal das Angebot genutzt, im Robinson Jandia zu essen. Man hatte schon den Eindruck, dass unser 5jähriger dort ein Exot war, den Altersschnitt konnte nicht mal er erheblich senken. Andere Kinder haben wir jedenfalls nicht gesehen. Etwas neidisch waren wir auf „Mr. Wong“, der dort das Asia-Angebot zubereitet. Sehr, sehr lecker! Hat Mr. Wong vielleicht noch einen Bruder, der im Esquinzo arbeiten möchte?
Unser Sohn konnte dieses Jahr mehr mit der Kinderbetreuung anfangen, insbesondere nachdem er ab dem Alterswechsel nach den Ferien zu den Maxis gehörte, ging er ganz gerne mal zu den Angeboten. Unsere Anerkennung noch an die Kinder- Robins, die das Baden im Pool mit einer Horde Kleinkinder managten: Mutig!
Ganz großes Lob wieder an die Schwimmschule Sharky, unser Sohn schwamm täglich mit Michelle und hat am Ende sein „Seepferdchen“ geschafft. Vielen Dank!
Tja, und nun überlegen wir, ob auch wir nächstes Jahr im Januar wieder in den Esquinzo fahren (unsere letzte Chance außerhalb der Ferien). Mann und Kind würden sofort wieder losfahren, ich bin etwas ambivalent: Einerseits schön, wenn man alles kennt und weiß, was man hat, andererseits ehrlich gesagt auch ein bisschen langweilig. Die Shows waren die gleichen wie im letzten Jahr und -jedenfalls mir- wird der Cluballtag dann irgendwann auch ein wenig eng. Mein Traum wäre eine Alternative auf einer anderen Kanareninsel (wenn man nicht mehr als 5 Stunden fliegen will und im Januar eine Garantie auf halbwegs warmes Wetter haben möchte, bleiben ja eigentlich nur die Kanaren). Da es aber meines Wissens nach nur auf Fuerteventura Robinson gibt, ist die Familientscheidung noch offen, ob es 2015 wieder Robinson sein wird.
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Pamela Marion:
Wenn man in einen Robinson-Club fährt hat man -auch wenn man die Anlage noch nicht kennt- bestimmte Erwartungen. Diesen wird der Esquinzo Playa auch gerecht. Leider haben wir aber auch einige negative Punkte anzumerken, so dass uns das ganz besondere „Sahnehäubchen“ für mehr als einen ordentlichen Cluburlaub fehlte.
Vorneweg: Das Wetter hat uns 10 Tage sehr verwöhnt, für Fuerte wenig Wind und traumhaft viel Sonne. Uns ist auch klar, dass dies im Winter nur auf den Kanaren zu haben ist und deshalb \"hinken\" die Vergleiche im Folgenden zu Apulien sicherlich, da man im Januar dort keinen Badeurlaub machen kann. Gleichwohl: Was den Roby Club anbelangt waren wir schon ein wenig enttäuscht nachdem wir Apulien kennen gelernt hatten.
Allgemein nerven im Esquinzo ebenso wie in Apulien die Mücken. Unser Kind sah nach der ersten Nacht aus wie ein Streuselkuchen, da er anscheinend besonders lecker für Mücken zu sein scheint. Der Club bot viel Hilfe an, wir bekamen 2 Anti-Mücken-Stecker für die Steckdose und er schlief unter einem Moskitonetz. Leider hatte er immer noch vereinzelte Stiche. Interessanterweise erledigte sich das Problem von selbst, nachdem wir (eigentlich aus anderem Grund) das Zimmer tauschten. Ich verstehe zwar nicht wirklich warum, aber im neuen Zimmer gab es keine Mücken.
Nach dem Zimmerwechsel, verfügten wir über einen traumhaften Meerblick (ein echter Pluspunkt für den Esquinzo!!)! Danke nochmal an die Rezeption, die den Tausch reibungslos ermöglichte.
Was uns allerdings in beiden Zimmern negativ aufgefallen ist, sind jeweils irgendwelche (zumeist kleineren) Mängel (z.B. nicht schließende Terrassentüren, heraushängende Fliegengitter u.s.w.). Hier geht unser Vorwurf weniger an den Club, denn wenn wir an der Rezeption anriefen wurde –soweit möglich- kurzfristig Abhilfe geschaffen, sondern vielmehr an die anderen Gäste, die offensichtlich keine Lust haben, einmal kurz die 9 zu wählen, damit die Zimmer für alle in Ordnung bleiben.
Positiv wollen wir auf jeden Fall die Schwimmschule Sharky erwähnen, dank derer und dank des beheizten Pools unser Sohn bei Sandra (nachdem diese leider ihren Aufenthalt auf Fuerte beenden musste, dann bei Livia) seine erste Schwimmstunden machen konnte. Am Ende war er auch noch total begeistert vom T-Shirt, dass er dort geschenkt bekam.
Gut gefallen hat uns auch, dass das Strandspielzeug unten am Strand in einer Kiste zur Verfügung gestellt wird, man muss das sandige Zeug nicht den Berg rauf und runter schleppen. Auch die Clubtoiletten und Duschmöglichkeiten am Strand sind sehr angenehm. Wer die öffentlichen Toilettenhäuschen am Strand kennt weiß, dass man sich ihnen lieber nicht nähert. Übrigens: ein echtes Sahnehäubchen wäre noch eine Bar am Strand.
Beim Essen und Restaurant sind für uns die tolle Auswahl an verschiedenen Broten sowie die hervorragende Mini-Pizzen erwähnenswert. Letztere sind gerade wegen der Größe kindgerecht, aber auch für Erwachsene ein Genuss.
Im Restaurant befindet sich mindestens an jedem Tisch ein Kinderstuhl, oft auch 2 und zwar die guten Tripp-Trapp-Stühle, auf denen auch größere Kinder noch super sitzen können und nicht der kipplige Plastikkram (hier liegt Apulien übrigens hinten!). Auch die Trennung in einzelne Bereiche im Restaurant ist gut, da der Lärmpegel so etwas erträglicher ist.
Im Restaurant gibt es allerdings auch Kritikpunkte:
Beim Abendessen ist es schon recht voll, z.B. die Schlange am Eis (auf das unser Kind nicht verzichten wollte) windet sich um den halben Nachspeisentresen. Zum einen nervt die Wartezeit, zum anderen auch das sich Durchdrängeln, wenn man nur eine andere Süßigkeit greifen möchte. Wenn man versucht die Stoßzeit zu umgehen (ab 20.30 Uhr, wenn alle zur Minidisco verschwinden, ist es herrlich entspannt), muss man damit leben, bestimmte Produkte nicht mehr zu erhalten (z.B. waren dann das -sehr leckere- Ciabatta-Brot oder der Rucola-Salat aus).
Auch die Qualität der Tischweine (bis auf den Rosé) und ebenso der Cocktails in der Bar hat uns nicht überzeugt. Rotwein aus dem Kühlschrank sagt ja eigentlich alles. Ein Schelm wer vermutet, dass hier der Verkauf der Vinothek angekurbelt werden soll…
Unser größter Kritikpunkt ist der Roby-Club. Ich habe irgendwo in einer Vorbewertung etwas von „riesig“ gelesen, wir fanden ihn eher klein. Riesig und abwechslungsreich auch für Kinder die älter als 3 sind ist der Club in Apulien! Im Esquinzo gibt es einen Babypool (liebe Eltern von Kleinkindern, die noch nicht sauber sind: Benutzt doch bitte eine Schwimmwindel, damit der Pool nicht den halben Tag gesperrt werden muss, um Fräkalien abzufischen!) eine Buddelecke, ein Piratenschiff, ein (eher kleineres) Klettergerüst und eine Korbschaukel. Das war’s.
Nervig ist das Anmelden der Kinder zur Betreuung: Zu unserer Reisezeit waren sehr viele Minis (3-4 Jahre) anwesend, so dass die Gruppengröße 30 Kinder regelmäßig überstieg. Häufig wurden dann Neuankömmlinge angemeldet, was mit der Aufnahme von Telefonnummern etc. natürlich länger dauert. Zwischenzeitlich sollen die anderen Kinder hübsch artig dasitzen und warten. Für unseren Sohn war das jedenfalls nichts. Könnte man diese Daten nicht gleich beim Einchecken an der Rezeption mit aufnehmen? Nach den Angaben unseres Sohnes (4 Jahre, deshalb kann ich den Wahrheitsgehalt nicht garantieren) war es auch in der Betreuung „langweilig“. Während er lieber am Schiff gespielt hätte, sollten alle gemeinsam am Tisch basteln. Leider war Laura, die er ganz gut fand, in unserer Urlaubszeit auch nicht immer bei den Minis, so dass er sich nach wenigen Tagen weigerte den Roby-Club zu besuchen (obwohl er ein Kindergartenkind ist und dort gerne hin geht). Die jede Woche super süß arrangierte Kindershow verfolgte er deshalb auch nur als Zuschauer.
Zum Thema Shows noch eine Anmerkung: Offensichtlich sind wir total altmodisch, denn warum die sonst gut gemachten Aufführungen (besonders beim König der Löwen) mit einer derartigen Lautstärke dargeboten werden, dass man sich nach Taschentüchern in den Ohren sehnt, verstehen wir nicht.
Zum Schluss ein Punkt, an dem ich mich richtig hochziehen könnte. Oft sind es ja die (ganz) kleinen Dinge, die einen bitteren Beigeschmack hinterlassen. Mir ist klar, dass ein über 30 Jahre gewachsener Club nicht plötzlich einen größeren Roby-Club herzaubern kann. Aber wenn an sich Unproblematisches nicht geleistet wird, ärgert mich das. Konkret geht es um die öffentlichen Toiletten im Club (m.E. ohnehin recht wenig, wer ein Kleinkind hat, weiß dass man lossausen muss, wenn das Bedürfnis gemeldet wird und gerade vom Sportpool aus kann man dann relativ weit sprinten…). Hier sind (mit Ausnahme der 4 Toiletten im Roby-Club) nämlich weder Kindertoilette noch Waschbecken (vorbildlich insoweit mal wieder Apulien)vorhanden. Kinder um einen Meter Größe können also weder den Wasserhahn geschweige denn die Seife erreichen. Dies ließe sich ja alles unproblematisch mit einem kleinen Plastikhocker lösen. Also habe ich mal an der Information nachgefragt. Verständnisloser Blick… da müsste doch einer stehen. Soweit ich weiß stand in der Herrentoilette am Theater tatsächlich einer, damit die Kinder das Pissoir erreichen, ob es einen zweiten am Waschbecken gab, entzieht sich meiner Kenntnis. Nun gibt es ja aber auch Mädchen oder Mütter, die mit ihren Söhnen die Damentoilette benutzen und hier stand nur ein Töpfchen, das sich wohl nicht ernsthaft zum Draufstellen eignet. Man sicherte mir zu das Ganze zu prüfen und trug es in eine Liste ein. Einige Tage später habe ich dann anlässlich der Zufriedensheitsumfrage nochmal nachgefragt. Wieder die Rückfrage ….“steht da keiner“? Nein und bis zu unserer Abreise stand da auch keiner! Wirklich schwach für einen Kinderclub!
Aufgrund der negativen Punkte für uns also nur ein „normaler“ Cluburlaub, der sich durch die Mängel gerade kein Sahnehäubchen verdient.
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