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11.12.-08.01., 7 Nächte, 2 Erw.

Sanfter Tourismus am Beispiel des Robinson Club Daidalos

von Céline am 23.03.2015 um 09:22 Uhr

Mit einem eigenen Biogarten, Umweltclubrundgängen und einer aufwändigen Bewässerungsanlage, die bis zu 40% Wasser einsparen soll, ist der Ferienclub Robinson Club Daidalos auf Kos ein wahres Aushängeschild für einen nachhaltigen, sanften Tourismus. Hinter dem eigens erstellten Konzept der Marke Robinson steht ein komplexer Prozess, der die Umwelt, die Natur und Kultur vor Ort nachhaltig.

Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? 

Nicht ohne Grund wird die Suchphrase Nachhaltigkeit Definition über 20 000 Mal deutschlandweit pro Monat in die Suchmaschine Google eingegeben. Der Wissensbedarf das große Wort Nachhaltigkeit betreffend ist also immens hoch. Immer mehr setzen sich mit dem Thema Umweltfreundlichkeit Tag für Tag in ihrem Privatleben auseinander. So greifen viele im Supermarkt lieber zu den Bioeiern und verzichten auf Jacken mit echtem Pelz aus Liebe zur Umwelt. Aber ist das nachhaltig? Was bedeutet es denn eigentlich, nachhaltig zu handeln? Im Etymologischen Wörterbuch nach Dr. Wolfgang Pfeiffer lässt sich der Ursprung des Begriffs nachhaltig recherchieren. So findet sich im 18. Jahrhundert die veraltete Bezeichnung Nachhalt mit der Bedeutung Rückhalt und Reserve. Die freie Online-Enzyklopädie sagt „Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. “Es geht also darum, verantwortungsbewusst mit den vorhanden Ressourcen umzugehen, um auch der Nachwelt einen stabilen Teil des Kuchens, also der Ressourcen, mitzugeben, damit unsere Nachkommen genauso leben können wie wir es jetzt tun. Die Zwei Begriffe Reserve und Rückhalt treffen es damit auf den Punkt. Somit reicht das Thema Nachhaltigkeit in fast alle Themengebiete und betrifft jeden einzelnen von uns. Demnach müssen wir stets eine ökonomische Zuverlässigkeit und Sicherheit, eine ökologische Ausgewogenheit und eine soziale Gerechtigkeit und Fairness erstreben. Haben wir in diesen Bereichen eine beständige Balance erreicht, dürfen wir uns als nachhaltig bezeichnen.

Ein sanfter Tourismus ist ein nachhaltiger Tourismus

Im Tourismus wird man sich immer mehr bewusst, dass ein nachhaltiges Handeln unabdinglich ist, um zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Sicherheit beizutragen. So versteht man unter dem Begriff Sanfter Tourismus eine besondere Form des Fremdenverkehrs, der es als seine Aufgabe sieht, der Natur des bereisten Landes so wenig wie möglich zu schaden und sich der kulturellen Gepflogenheiten vor Ort nach Möglichkeit anzupassen. Zudem ist für den Reisenden auch das Erleben und Einfühlen der fremden Natur und Kultur ein zentrales Thema des sanften Tourismus. Auch in der Politik wurde der sanfte Tourismus 2006 zu einem namenhaften Thema. So gründete im Oktober 2006 die Welttourismusorganisation (UNWTO) mit der Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland eine offizielle Beratungsstelle für nachhaltige Tourismusentwicklung.

Sanfter Tourismus beim Reiseriesen TUI

Auch Reiseveranstalter und Hotelketten geraten in Zugzwang, nachhaltig zu handeln und dem sanften Tourismus gerecht zu werden. Einige Reiseveranstalter, wie beispielsweise die TUI haben bereits in den 1990er Jahren die Wichtigkeit von umweltschonenden Maßnahmen erkannt und somit den Weg für den sanften Tourismus geebnet. Die TUIGroup hat im Laufe der Jahre Auszeichnungen und Gütesiegel entworfen, welche sie, bei entsprechendem Beitrag zur Nachhaltigkeit, an ihre Tochterunternehmen und Hotels vergibt.

Club Robinson ist ein im Jahre 1970 gegründetes Tochterunternehmen der TUI Group. Zum heutigen Zeitpunkt zählt Robinson Club 22 Clubanlagen in insgesamt elf Ländern. Alle Robinson Clubanlagen wurden mehrfach mit verschiedensten Umweltpreisen und Gütesiegeln ausgezeichnet. Gerade für den Pauschaltourismus sind die Auszeichnungen von wichtiger Bedeutung, da man gerade dem Massentourismus eine große Teilschuld an Umweltverschmutzung und an negativen Einwirkungen auf die biologische Vielfalt und Kultur eines Urlaubslandes gibt. Die Marke Robinson möchte mit ihrer Form des sanften Tourismus im Bereich des Pauschaltourismus als Vorbild vorangehen. Ein besonderes Beispiel für umweltbewussten Tourismus ist der Robinson Club Daidalos auf Kos in Griechenland.

Tempel in DaidalosEin unvergesslicher Blick erwartet die Gäste im Robinson Club Daidalos.

Da die Clubanlage Robinson Club Daidalos als Paradebeispiel für umweltfreundliches Reisen gilt, haben wir von Cluburlaub.de Jörg Schwille, Clubdirektor, und Martina Diakantonis, Direktionsassistentin, zum Gespräch gebeten. Frau Diakantonis ist neben Clubtrainingsmanagerin seit 2005 Umweltmanagementbeauftragte im Robinson Club Daidalos. Wir möchten wissen, wie sich der sanfte Tourismus im Robinson Club Daidalos gestaltet und was aktiv für die Umwelt getan wird, um überhaupt der Aufgabe Nachhaltigkeit im Urlaub gerecht zu werden. 

Jörg SchwilleJörg Schwille ist Clubdirektor im Robinson Club Daidalos.

Martina DiakantonisMartina Diakantonis, Direktionsassistentin, unterstützt Jörg S. bei seinen Aufgaben und ist zudem Umweltmanagementbeauftragte.

Cluburlaub.de: Der Robinson Club Daidalos zählt bei unseren Kunden seit Jahren zu einen der Top zehn beliebtesten Clubs. Was unterscheidet Ihrer Meinung nach, den Robinson Club Daidalos zu anderen Clubs?

Jörg Schwille: Ein Alleinstellungsmerkmal des Clubs ist, dass die Clubanlage 60 Meter über dem Meer liegt. Den Gast erwartet von fast jeder Einrichtung der Anlage ein herrlicher Blick über das Ägäische Meer und die vorgelagerten Inseln. Eine weitere Besonderheit des Robinson Club Daidalos ist, dass die 220.000 qm große Anlage speziell für den Robinson Club erbaut und konzipiert wurde. Es handelt sich nicht um eine bereits bestehende Hotelanlage, welche übernommen und modifiziert wurde. Die Cluberöffnung erfolgte 1991. Seither wird der Club ständig auf dem neuesten Stand gehalten. Seit 2006 trägt der Robinson Club Daidalos den Titel TUI Umwelt Champion und ist in besonderem Maße dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltmanagement zugewandt. Laut des TUI Umwelt Champions erfüllt der Robinson Club Daidalos die Gästezufriedenheit im Bezug auf die Umwelt zu 95%. Außerdem trägt der  Club das Gütesiegel ECO-Resort. Die TUI, die sogenannte Mutter des Robinson Clubs, hat bereits in den 90er Jahren die Wichtigkeit von sanftem Tourismus erkannt und das Verständnis bezüglich nachhaltigem Reisen fest in Ihrem Konzept verankert.

Martina Diakantonis: Das Thema Nachhaltigkeit ist im Robinson Club Daidalos stets präsent. Über die jahrelange Arbeit mit unserem Umweltmanagementsystem kommt es immer wieder vor, dass auch unsere Mitarbeiter aktiv neue Ideen zur Schonung der Umwelt entwickeln.

Cluburlaub.de: Inwiefern versteht sich der Robinson Club Daidalos als nachhaltige Clubanlage und erfüllt die Kriterien des sanften Tourismus?

Jörg Schwille: In erster Linie möchten wir die vorhandenen Ressourcen schonen. Es ist uns wichtig der Natur etwas zurück zugeben. Für dieses Ziel hat der Robinson Club Daidalos diverse Umweltprojekte ins Leben gerufen, an denen sich der Gast aktiv beteiligen kann.

Martina Diakantonis: Mehrfach jährlich organisieren wir Umweltaktionen oder nehmen an ihnen teil. Clean up the World ist beispielsweise eines dieser Programme. Darunter fallen zudem Clean up the Mediteranian Sea und Clean up Greece. Zudem nehmen wir einmal jährlich an dem von den Vereinten Nationen initiierten Welt-Umwelttag teil. Hier klären wir Schulklassen zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit auf und reinigen Strandabschnitte. Generell laden wir zu allen Aktionen Schulklassen aus der Umgebung, Mitarbeiter und Gäste ein. Nachhaltigkeit definieren wir nicht nur aus dem Umwelt-Aspekt, sondern auch aus ökonomischer Sicht, dem nachhaltigen Wirtschaften und einem sozialen Engagement. Die um den Club liegenden Gemeinden und deren Bevölkerung schätzen unser Engagement sehr. Nicht selten gelten wir als Vorreiter im Bezug auf Nachhaltigkeitsmanagement.

Jörg Schwille: Oftmals kommen Hotelbetriebe und naheliegende Gemeinden auf uns zu und fragen nach Ideen und Beratung zum Thema Nachhaltigkeit. Wie Frau Diakantonis bereits erwähnte, beschränkt sich das Thema Umwelt für uns nicht auf den Bereich der Natur, sondern vor allem das Tragen einer sozialen Verantwortung ist ein großes Thema für uns im Robinson Club Daidalos. Besonders liegt es uns am Herzen, bei der Nachfolgegeneration der jungen Griechen ein Verständnis für Nachhaltigkeit zu schaffen und zu stärken. Durch eine Zusammenarbeit mit den Schulen, kommen wir diesem Ziel näher.

Cluburlaub.de: Mit welchen Konzepten wird Nachhaltigkeit im Robinson Club gelebt und umgesetzt?

Martina Diakantonis: Als Umweltmanagementbeauftragte stelle ich mir immer erneut die Frage: „Was ist Nachhaltigkeit tatsächlich?“. Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess. Das bedeutet, dass das Durchführen einer Umweltaktion zwar sehr löblich ist, jedoch noch kein konsequent nachhaltiges Handeln suggeriert. Um das Thema Nachhaltigkeit bestmöglich umsetzten zu können, haben wir ein auf verschiedene Bereiche des Clubs anwendbare Umweltmanagementsystem entwickelt. Dieses System besagt beispielsweise, dass wir bevor wir eine neue Idee umsetzten, zunächst diverse Umweltaspekte analysieren. Als touristisches Unternehmen handelt es sich bei uns um keinen produzierenden Betrieb, dennoch haben wir eine Vielzahl an auszuführende Tätigkeiten, welche einen Einfluss auf die Umwelt nehmen. Hier sind besonders Aspekte wie eine zu belastende Lautstärke zu beachten und zu verhindern. Aus diesem Grund stehen wir in regem Kontakt mit unserer technischen Abteilung.

Wir sind sehr bemüht, all unsere Arbeit im Bezug auf Nachhaltigkeit zu kommunizieren. Dies tun wir sowohl nach außen via Social Media und unserer Internetpräsenz, als auch intern an unsere Gäste. Ein Mal pro Woche veranstalten wir im Club einen Umweltrundgang. Zu diesem Anlass laden wir unsere Gäste ein, mit uns an einem Rundgang durch das Clubgelände teilzunehmen und hinter die Kulissen zu schauen.

Jörg Schwille: Die Gäste reagieren mit regem Interesse auf den Umweltrundgang. Unsere Clubanlage fasst 600 bis 700 Gäste. Davon nehmen wöchentlich circa 5% an dem Umweltrundgang teil und das bei bis zu 40 Grad Celsius im Hochsommer! Wir gestalten den Rundgang für unsere Gäste interessant und interaktiv. Zum Ende des Rundgangs lassen wir den Tag in unserem Biogarten bei Gegrilltem und selbst gekelterten Wein ausklingen.

WeinbergIm Robinson Club Daidalos gibt es Wein der Marke Eigenanbau.

Cluburlaub.de: Die Begrifflichkeiten sanfter und nachhaltiger Tourismus sind schon lange keine Fremdwörter mehr. Kommen Gäste auch gezielt auf die Mitarbeiter im Club zu und fragen nach der Umsetzung dieser Themen in Club?

Jörg Schwille: Es kommt tatsächlich immer öfter vor, dass uns Gäste auf das Thema Nachhaltigkeit und sanften Tourismus ansprechen. Besonders großes Interesse gilt den Zertifizierungen wie Travelife. Viele unserer Gäste sind selbst Unternehmer und leiten eigene Firmen und sind demnach besonders an den zu erfüllenden Kriterien interessiert. Das Bewusstsein für das Thema sanfter Tourismus ist im deutschsprachigen Raum sehr groß - mit wachsender Tendenz.

Cluburlaub.de: Sie haben es geschafft, das Interesse und Bewusstsein für Nachhaltigkeit sowohl bei der benachbarten Bevölkerung als auch bei Ihren Gästen zu wecken. Können Sie uns konkrete Beispiele für nachhaltiges Handeln in Ihrem Club nennen?

Jörg Schwille: Wir nehmen es beispielsweise mit der Mülltrennung sehr genau. Das ist keine Selbstverständlichkeit im Süden Europas. Der Robinson Club Daidalos ist im Besitz einer eigenen Ballenpresse, die den Müll bereits vor Ort presst. Dazu zählt Papier, Plastik und Aluminium. Selbst von Flaschen entfernen wir die Verschlüsse und trennen sie vom Glas. Die verbleibenden Glasflaschen trennen wir nach Farben und schreddern diese.

Nachhaltige Mülltrennung à la Robinson Club Daidalos:

Glassschredder

Plastik

Gepresste Ballen

Martina Diakantonis: Eine Neuheit im nachhaltigen Tourismus sind unsere zwei Umweltzimmer, ein Doppel- und ein Familienzimmer, welche wir seit dem Sommer 2013 in der Anlage haben. Hier können die Gäste sich beim Schutz der Umwelt selbst beobachten. Die zwei Zimmer sind mit jeweils einem Monitor versehen, welcher den Strom- und Wasserverbrauch der Gäste zeigt. Die Klimaanlage, die Stromleitung und die Kalt- und Warmwasseraufbereitung haben ein Messgerät, welche den genauen Verbrauch dokumentieren.

Jörg Schwille: Hier im Club setzten wir auf erneuerbare Energien. Der Club verfügt seit 2010 über eine 4.000 qm große Photovoltaikanlage. Bei bis zu 13 Sonnenstunden täglich macht dies einen enormen Unterschied. Der dadurch erzeugte Strom entspricht in etwa dem Bedarf von circa 40 Einfamilienhäusern. Die erzeugte Energie wird nicht nur in das Energienetz des Clubs eingespeist, sondern auch in das örtliche Stromnetz. So profitieren auch die Nachbargemeinden. Außerdem haben wir eine thermische Solaranlage installiert. Vor allem in der Hochsaison kann das gesamte Warmwasser einzig durch die Sonnenenergie erzeugt werden. 

Im Jahre 2012 entschlossen wir uns im Zuge des Energiemanagements den Heizkessel zur Warmwasseraufbereitung durch eine Wärmepumpe zu ersetzten. Diese benötigt viermal so wenig Energie und wir sind nicht mehr auf Heizöl angewiesen.

Wir haben zudem gemerkt, dass bereits kleine Veränderungen im täglichen Leben die Ressourcen schonen. Die Duschen und Waschbecken in den Zimmern sind mit Einhandmischern und Durchlaufreglern versehen. Im Vergleich zu der Vorherigen Zweigriff-Armatur ist eine Wassereinsparung von ca. 24.000 Litern pro Jahr möglich. Unser Housekeeping-Personal machte uns in diesem Zusammenhang den Vorschlag, nach der Zimmerreinigung den Hebel der Armaturen auf kalt zu stellen. Dahinter steckt der Gedanke, dass der Mensch zunächst einmal das Wasser anmacht und erst dann die Temperatur einstellt. Mittels unserer Methode ist das zuerst verschwendete Wasser somit kalt statt heiß.

Aus Gründen der Effizienz haben wir uns im Club dafür entschieden, unsere Wäsche außerhalb von Profis waschen zu lassen. In Sachen Reinigungsmittel arbeiten wir mit dem im Tourismus führenden Unternehmen Ecolab zusammen. Unser technischer Ansprechpartner der Firma Ecolab unterstützt die regionale Wäscherei gerne mit dem technischen Know-how, um die Reinigung zu optimieren. Zudem ist unser regionaler Technikchef oft vor Ort und berät die Wäscherei mit innovativen Ideen.

KostasKostas Alektoridis – der regionale Cheftechniker unterstützt die regionale Wäscherei, um Nachhaltigkeit auch bei kooperierenden Betrieben vor Ort voranzutreiben.

Cluburlaub.de: Es wird sichtbar, dass nachhaltiges Handeln in einem engen Bezug zur Technik und deren Fortschritte steht. Gibt es weitere technische Innovationen, die im Robinson Club Daidalos umweltfreundlich machen?

Martina Diakantonis: Ein besonders heikles Thema ist die Poolreinigung. Irrtümlicher Weise gilt immer noch das Gerücht, dass ein starker Chlorgeruch kennzeichnend für besonders reinliches Wasser ist. Einen gut gepflegten und gereinigten Pool erkennt man an den sauberen und nicht schwarzen Fliesenfugen. Dennoch sollte ein Pool ordnungsgerecht gechlort werden, um die Hygiene zu erhalten. Der Robinson Club Daidalos ist im Besitz einerAnlage zur Chlorherstellung. Somit vergewissern wir uns, dass die Qualität des Chlors einwandfrei ist. Wir versichern außerdem, dass das von uns gechlorte Wasser weder rote Augen, Ohrenschmerzen oder Juckreiz hervorruft. Eine derartige Anlage gibt es in verschiedenen Größen und kann auch für den hauseigenen Pool erworben werden. Zudem besitzen wir ein Gerät welches ständig den PH-Wert im Wasser misst und so auf den Punkt genau sagen kann, wann Chlor hinzugefügt werden muss. Beispielsweise steigt während und nach einer Stunde Wassergymnastik der PH-Wert enorm an. Durch unsere PH- und Chloranlage können wir so im richtigen Moment schnell Handeln und die Hygiene stetig aufrechterhalten. Zum Poolequipment gehört eine hochmoderne Poolfilteranlage, die den gesamten Schmutz im Wasser auffängt und drei Mal pro Tag einen Rücklauf erzeugt.

Hochmoderne PooltechnikHochmoderne Pooltechnik im Club.

Eine weitere umweltschonende Maßnahme war die Umstellung der Klimaanlagenkühlung. Wir kühlen unsere Klimaanlage mit Meerwasser anstatt mit Luft. Der Grund hierfür liegt auf der Hand – im Sommer hat es auf Kos eine Außentemperatur von 40 Grad Celsius. Das Meer hat jedoch eine konstante Temperatur von ca. 23 Grad. Mit dem Umstieg auf Meerwasser konnten wir bereits eine enorme Menge an Energie einsparen. Apropos Energie sparen: Auch unsere Beleuchtungsanlage ist ebenfalls auf dem neuesten technischen Stand. Wir verwenden umweltfreundliche Leuchtmittel.

Cluburlaub.de: Seit 2006 ist der Robinson Club Daidalos TUI Umwelt Champion und wird regelmäßig mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Welcher Aufwand steckt hinter diesen Errungenschaften?

Martina Diakantonis: Bei der Blauen Flagge gibt es bestimmt Kriterien, welche erfüllt werden müssen. Beispielsweise tragen wir dafür Sorge, dass die Wasserqualität regelmäßig von einem Institut gemessen und bewertet wird. Zudem müssen bestimmte Gegebenheiten am Strand erfüllt werden wie behindertengerechte Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen. Jedes Jahr erweitert sich das Spektrum der zu erfüllenden Kriterien um die Auszeichnung der Blaue Flagge zu erhalten. Die Prüfung dieser Kriterien erfolgt jedes Jahr auf ein Neues und bedeutet für den Club einen großen Aufwand. 

Umweltauszeichnung Blaue FlaggeDie Umweltauszeichnung Blaue Flagge.

Martina Diakantonis: Generell birgt jede neue Zertifizierung wie auch der TUI Umwelt Champion administrativ aufwendige Arbeit. Die Ernennung zum TUI Umwelt Champion setzt voraus, dass man durch das Travelife Audit den Travelife Gold Award verliehen bekommt. Um uns verantwortungsbewusst auf diese Zertifizierungen vorbereiten zu können, haben wir auf Managementebene ein sogenanntes „Green-Team“ ernannt. Teil dieses Green-Teams ist unter anderem der regionale Cheftechniker, der Food-and-Beverage-Manager, der sich rund um die Themen Speisen und Getränke kümmert, und der Clubdirektor. Innerhalb des Teams werden nun bestimmte Aufgaben vergeben. Beispielsweise ist der gesamte administrative Teil und die Nachweiserbringung für die Zertifizierung der Blauen Flagge in den Händen unseres Food-and-Beverage-Managers Jiannis Galanis.

Green TeamDas Green-Team des Robinson Club Daidalos

Cluburlaub.de: Nun kam die Sprache auf den Food-and-Beverage Manger. Wie setzt er Nachhaltigkeit in seinem Bereich, dem Restaurant und der Bar, um, um ein umweltfreundliches Reisen zu ermöglichen?

Jörg Schwille: Ein nachhaltiges Umgehen und Handeln mit Lebensmitteln ist bereits in den Kriterien der Institutionen wie TUI Umweltchampion verankert. Aber abgesehen davon versuchen wir stets, soweit dies möglich ist, lokal aber mindestens regional einzukaufen. In der Anlage bauen wir in unserem eigenen Biogarten ca. 3.500 kg Obst, Gemüse und Kräuter an. Außerdem besitzt der Club einen Weinberg und keltert eigenen Wein. 

BiogartenZucchini, Aubergine, Wassermelone und vieles mehr wird im Clubeigenen Biogarten angebaut.

Jörg Schwille: Es gibt hier in der Anlage noch ein Projekt, welches durch unseren Front Office ManagerGregor Panoulas ins Leben gerufen wurde: Das Hundeprojekt. Innerhalb dieses Projekts nehmen wir streunende und verletzte Hunde in unserer Hundestation auf. Die Station befindet sich direkt vor den Türen des Clubs. Wir pflegen die Tiere, geben Ihnen zu fressen und Impfen sie. Wenn wir die Hunde aufgepeppelt haben, suchen wir in den Reihen unserer Gäste neue Familien für die Tiere und vermitteln sie im Zuge dessen nach Deutschland. Pro Saison schaffen wir es circa 15 – 18 Tiere an neue Familien zu vermitteln. Auch nach der Vermittlung halten wir Kontakt zu den Familien, um zu sehen, wie es den Tieren in ihrem neuen Zuhause geht.

Cluburlaub.de: Herrscht unter den verschiedenen Clubdirektoren der Robinson Clubs eine rege Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit im Tourismus?

Martina Diakantonis: Da es sich oft um technische Fragen bzw. Umsetzungen handelt, sind mehrheitlich die technischen Leiter der Clubs und die Regionalen Cheftechniker im Austausch. Wenn es jedoch um soziale Belange geht, sprechen sich die Direktoren auch gerne untereinander ab und schauen sich auch das Ein oder Andere ab. Besonders über Social Media halten wir uns gegenseitig immer auf dem Laufenden. Ein Mal pro Jahr kommen jedoch die Gewinner des TUI Umwelt Champions auf Einladung der TUI zu einem Erfahrungsaustausch zusammen, aber auch hier sind überwiegend technische Leiter vor Ort.

Cluburlaub.de: Durch den ständigen technischen Fortschritt gibt es für den Club bestimmt auch viele Projekt, die realisiert werden sollen. Ist für die nähere Zukunft ein neues Projekt zum Thema nachhaltigen Handelns geplant?

Jörg Schwille: Ja in der Tat haben wir ein Projekt kurz vor der Fertigstellung. Die komplette Bewässerung der Clubanlage wird derzeit auf ein unterirdisches Bewässerungssystem umgerüstet – eine sogenannte Tröpfchenbewässerung. Das hochsensible System ist mit Sensoren ausgestattet, die bei Bedarf den Befehl für Bewässerung geben. Das Wasser wird über die unterirdisch verlegten Schläuche direkt an die Wurzel der Pflanze geleitet. Mit dieser Technik der gezielten Bewässerung, wird der Verdunstungsverlust des Wassers sehr gering gehalten. In unserer Anlage ist so zukünftig eine Wassereinsparung von 40% möglich. Das System hat zudem noch einen guten Nebeneffekt – da die Pflanzenblätter nicht wie bei einer normalen Bewässerung von oben mit Gießwasser benetzt sind, lassen sich Pilzerkrankungen der Blätter, aber auch Verbrennungen dieser durch das in der Sonne reflektierende Wasser vermeiden.

Bezug nehmend auf technische Innovationen, arbeiten wir gemeinsam mit der Aristoteles-Universität in Thessaloniki zusammen. Unser regionaler Cheftechniker pflegt einen sehr engen Kontakt zu der Hochschule. Aus dieser Kooperation hinaus entstehen oft viele innovative Ideen, die häufig umgesetzt werden. Es gab einmal den Ansatz, aus altem Frittierfett Treibstoff herzustellen. Somit könnte eine enorme Menge an fossilen Treibstoffen eingespart werden. Diesen Gedanken mussten wir jedoch erst einmal auf Eis legen, da die Kosten für die Umsetzung momentan noch zu hoch sind. Verworfen haben wir diesen Ansatz aber noch nicht, sondern verfolgen ihn in naher Zukunft weiter.

Maßnahmen zur Nachhaltigkeit im Robinson Club Daidalos auf einem Blick:

  • Biogarten / Weinberg
  • Photovoltaikanlage
  • Wärmepumpe
  • Klimaanlage mit Meerwasserkühlung
  • Tröpfchenbewässerung
  • Modernste Pooltechnik
  • State of the Art Leuchtanlage
  • Thermische Solaranalge
  • Durchlaufregler und Einhandmischer in den Badezimmern

Die Gütesiegel und Auszeichnungen der Marke TUI:

EcoResort: Mit dem Schwerpunkt „Engagement für nachhaltige Entwicklung durch überzeugende und jederzeit vom Gast nachvollziehbare ökologische Performance“ hat die TUI im Jahr 2005 ein weiteres Gütesiegel als Umweltmaßnahme ins Leben gerufen. Die Kernkriterien sind neben dem Einsatz von regionalen Produkten in der Gastronomie auch die Ressourcenschonung ohne Komforteinbußen (darunter auch der Einsatz von regenerativen Energien und Abfall- und Abwassermanagement).

TUI Umwelt Champion: Seit 1996 verleiht die TUI eine Auszeichnungan Hotels, die mit ihrem Engagement für die Umwelt und ihr sozialverantwortliches Handeln positiv auffallen. Um an dieser Auszeichnung teilzunehmen, muss ein gültiges Nachhaltigkeitszertifikat nachgewiesen werden, dass von GSTC (Global Sustainable Tourism Council) vergeben wurde. Zudem werden auch die Gästebewertungen des Hotels hinzugezogen. Die Auszeichnung TUI Umwelt Champion setzt das Gütesiegel Travelife voraus.

Gütesiegel und Auszeichnungen und andere Umweltorganisationen

Travelife: Bei der Auzeichnung Travelife handelt es sich um ein internationales Gütesiegel, das an nachhaltige Hotels und deren Konzepte vergeben wird. Kriterien für die Auszeichnung mit diesem Zertifikat sind neben umweltfreundlichem und sozialem Verhalten auch die Beachtung der Menschenrechte und des Kinderschutzes sowie der arbeitsrechtlichen Fürsorgepflicht. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen, bekommen den Travelife Gold Award oder den Travelife Award of Excellence, wenn die erfüllten Kriterien besonders herausragend sind.

Blaue Flagge: Die Auszeichnung Blaue Flagge betrifft Sportbothäfen, Strände und Badestellen an Binnenseen und wird seit 1987 in Kooperation mit der FEE (The Foundation for Environmental Education) vergeben.Die Kriterien für die Auszeichnung sind vor allem das korrekte Umweltmanagement, eine herausragende Umweltkommunikation sowie ausreichende Entsorgungsbereiche für Abwasser und (Sonder-) Abfälle.

Clean Up the World: Clean Up the World ist eine weltweit agierende Non-Profit-Organisation, die seit 1993 Privatpersonen und Unternehmen dazu aufruft, jährlich an öffentlichen Aufräumaktionen teilzunehmen, um zur Müllbeseitigung und Reinhaltung in öffentlichen Gebieten beizutragen.

Clean up the Mediterranean Sea: Aus dem Projekt Clean up the World entstand 2005 das Projekt Clean up the Mediterranen Sea. Die mediterrane Region leidet vor allem unter der Bevölkerung der Küsten und der Wasserverschmutzung durch die Schifffahrt. Das Ziel ist es die Mediterrane Region von giftigen Substanzen zu befreien, um die vielfältige Flora und Fauna zu schützen.

 

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