Für viele bedeutet Individualurlaub Abenteuer mit sehr viel Planung und den ein oder anderen nicht so schönen Überraschungen und Cluburlaub Entspannung und Nichtstun im Überfluss. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Was ist, wenn man im Urlaub beides haben möchte? Gibt es da vielleicht sogar nicht die Möglichkeit, beide Reiseformen zu kombinieren?
Die Misere mit dem spontanen Roadtrip
Pfingsten stand bevor und uns fiel die Decke auf den Kopf. Das nasskalte Aprilwetter und die nicht vorhandene Aussicht auf wenigstens drei Sonnenstunden pro Tag bereitete uns Kopfzerbrechen – eine Urlaubsauszeit musste her. Mein Mann und ich hatten bereits viel gesehen, Fernreisen standen jährlich auf dem Programm und noch immer juckten uns die Füße, wenn wir zu lange Zeit im Heimatland verbrachten. Mit Kleinkind ändert sich das Reiseverhalten enorm, man wird zaghafter und organisierter, die Abenteuerlust vergeht jedoch nicht. So kam es dazu, dass wir einen spontanen Roadtrip durch Italien planten. Es klang doch alles so einfach und vielversprechend: Mit dem eigenen PKW die schönsten Orte im Süden abklappern und jede bis jede zweite Nacht den Charme eines neuen Hotels oder Appartements erleben, dabei viel Pasta und Tiramisu genießen und sich abends mal den ein oder anderen Wein mit Meerblick gönnen klingt doch motivierend, oder? Jetzt nur noch ein paar Unterkünfte heraussuchen und das Abenteuer kann beginnen... Zugegeben, wir waren definitiv zu spät dran, denn bereits bei der Buchung stießen wir auf die ersten Grenzen unseres Mini-Abenteuers – passende und vor allem schöne Unterkünfte zu finden, stellte sich als besonders tückisch heraus. Nach mehreren Stunden standen die fünf Unterkünfte fest und die Koffer konnten gepackt werden. Das Kind noch schlafend im Pyjama und wir etwas durchnächtigt fanden wir uns einen Tag später nachts um zwei auf der Autobahn wieder, um den schlimmsten Verkehr zu umgehen. Mit dunklen Augenringen und verspannten Rücken kamen wir nach acht Stunden an der ersten Unterkunft an. Doch auch hier wurden wir vorerst nicht belohnt: der Pool zu kalt, das Kind genervt und das Essen mittelmäßig. Als wir jedoch am zweiten Urlaubstag durch schöne, romantische, italienische Gässchen schlenderten und ein wunderbares Eis in der Sonne schleckten, kam die erste Urlaubsstimmung auf. Die weiteren Tage verliefen, wie auch der Beginn des Roadtrips mit Hochs und Tiefs, sodass wir schließlich doch etwas unentspannt aber mit einem Sack voller neuen Erfahrungen zurück nach Deutschland kehrten und kurz daraufhin einen Cluburlaub buchten, um in diesem Sommer doch noch zu unserem wohlverdienten Urlaub zu kommen. Unter meinen Kollegen entfachte nach meinem Roadtrip die Diskussion, welche Urlaubsform nun doch mehr zu bieten hat. Ist es die Individualreise, die besonders selbstbestimmte Reisende auf sich nehmen, um die Welt auf eigene Faust zu entdecken, oder der Cluburlaub, in dem man auf dem Silbertablett den perfekten Urlaub serviert bekommt?
Neue Städte und Länder erkunden und in eine neue Kultur eintauchen: das versprechen sich die Meisten von einem Individualurlaub
Vorteile und Grenzen des Individualurlaubs
Eine individuelle Reise von hinten bis vorne zu planen, bedarf etwas Organisationstalent und auch Glück sowie ein gutes Timing (Siehe hierzu 10 Tipps für Ihre Individualreise). Wenn alles gut durchdacht ist, bekommt man die Chance auf einen abenteuerlichen Urlaub mit vielen kulturellen Highlights, die den Horizont erweitern können. Und hier kommen wir auch zu unserem großen Vorteil des Individualurlaubs: Gerade der mutige Reisetyp wird im Individualurlaub mit spannenden Begegnungen und Herausforderungen konfrontiert, die im besten Fall dazu führen, in die neue Kultur und in das Reiseland mit Haut und Haar einzutauchen. Dass dies eine Bereicherung darstellt, steht außer Frage. Dennoch sollte man sich auch bewusst machen, dass nicht jeder Typ dafür geeignet ist und gerade Familien mit Kindern die Organisation eines Individualurlaubs nicht unterschätzen dürfen. Hier den Rat und die Hilfe eines Reisebüros zu suchen, mindert nicht das Abenteuer, sondern vermeidet böse Überraschungen vor Ort. Ein weiterer Vorteil des Individualurlaubs ist auch die Ungebundenheit an einen Ort. Mehrere Aufenthalte an verschiedenen Sehenswürdigkeiten können ohne weiteres geplant werden und die ganz Abenteuerlustigen können sogar erst vor Ort nach passenden Unterkünften suchen, um stets flexibel zu bleiben. Dass man dabei jedoch nicht immer die perfekte Unterkunft bekommt und auch mal Abstriche bei der Ausstattung machen muss, lässt sich leider schwer vermeiden. Doch wer weiß, vielleicht findet sich unter den ausgewählten Unterkünften auch das kleine Märchenschloss in familiärer Atmosphäre mit einer Verpflegung à la Mama? Im Individualurlaub ist alles möglich und das macht auch den Reiz aus.
Aber wie steht’s denn nun mit der Reiseform Cluburlaub? Lässt diese Reiseform auch Freiraum für Abenteurer und bietet mehr als nur Entspannung und Erholung am Strand?
Cluburlaub ist mehr als nur Sonnenanbeterei
Cluburlaub bietet in der Tat mehr als stundenlanges Bräunen am Strand und Völlerei am Buffet. Besonders die Freizeit lässt sich auch mit unterschiedlichen Interessen unkompliziert gestalten und bedarf nur wenig Organisation im Voraus. Hier kann eigentlich jedes Familienmitglied das machen, was es gerne möchte und wonach ihm gerade in diesem Moment zumute ist.
Während ich eine Yogasession am Strand mit Wellenrauschen im Hintergrund genieße, kann mein Mann sich auf dem Mountainbike austoben und ich weiß, dass meine Tochter in der Kinderbetreuung in den besten Händen ist und somit auch zu ihrem wohlverdienten Spaß kommt. Später können wir uns alle wieder treffen und jeder ist bereits seinen individuellen Interessen nachgegangen. Den Rest des Tages verbringen wir anschließend gemeinsam und teilen unsere Erfahrungen. Das Beste an der Sache ist, dass wir weder einen weiten Weg noch eine umständliche Organisation auf uns nehmen müssen, um diesen Aktivitäten nachzugehen. Wir müssen einfach nur zu einer bestimmten Zeit an einem Ort innerhalb des Clubs erscheinen – ganz easy!
Jeder so wie er möchte: Im Cluburlaub kommen alle Urlauber auf ihre Kosten
Genauso easy und unkompliziert ist die Verpflegung im Club. Man hat tatsächlich die Qual der Wahl. Geht man in das große Hauptrestaurant mit unzähligen Leckereien oder gönnt man sich ein exquisites, gesetztes Essen in einem der Spezialitätenrestaurants? Überall locken Leckereien und auch am Strand steht einem kleinen Happen nichts im Wege. Natürlich hat man auch jederzeit die Möglichkeit, außerhalb des Clubs in der nächsten Ortschaft eine authentische Paella oder Pasta zu essen oder einfach nur mit den Einheimischen in einem Kaffe zu sitzen und die Sonne in entspannter Atmosphäre zu genießen.
Aber auch Abenteurer kommen absolut auf ihre Kosten. Urlaub in einer Clubanlage bedeutet nicht gleich, dass das umzäunte Clubgelände nicht verlassen werden darf – ganz im Gegenteil. Täglich werden tolle Tagesausflüge in die Umgebung angeboten. Die Reiseleiter wissen erfahrungsgemäß bereits, was die deutschen Gäste interessiert und haben demnach ein eindrucksvolles Tagesprogramm mit viel Action und Spaß für unterschiedliche Interessen zusammengestellt. Wir als kleine Familie achten hier natürlich besonders darauf, dass unsere Tochter auch Spaß an dem Ausflug haben wird und nicht komplett genervt und gelangweilt den Tag durchstehen muss. Die Reiseleiter sind hervorragend über die jeweilige Region informiert und können auch diverse Insider-Tipps geben.
Eine alte Eltern-Regel besagt: Ist das Kind zufrieden, sind es die Eltern auch! Cluburlaub schafft hier die Brücke und bietet für Kinder und Eltern eine perfekte Mischung
Wem das immer noch zu wenig Action ist, der kann natürlich auch auf eigene Faust mit dem Mietwagen los ziehen. Car Rentals werden bereits im Club angeboten und das Auto wird den Urlaubern dann direkt vollgetankt zum Club gefahren. Auch hier spart man sich das lästige Rumsuchen, um endlich an den Parkplatz des Car Rentals zu gelangen.
Das Auto kann beliebig lang gemietet werden und so steht eigens geplanten Ausflügen nichts mehr im Wege und die Umgebung kann erkundet werden. Wenn die Tour beendet ist, kann das Auto einfach wieder vor dem Club abgestellt werden.
Erkundungstouren und Cluburlaub
Apropos Erkundungstouren: Ein Land zu erkunden und Cluburlaub können auch prima miteinander verbunden werden. Ein gutes Beispiel hierfür bietet die spannende Insel Djerba an der Ostküste Tunesiens. Hier locken gleich drei tolle Clubs mit grandiosen Ausflügen und kulturellen Erlebnistouren. Im Robinson Club Djerba Bahiya können aufregende Segeltouren mit der gesamten Familie genossen werden, um so die nordwestliche Küste der Trauminsel zu erkunden.
Robinson Club Djerba Bahiya
Wer lieber vom Festland mehr sehen möchte als nur die Clubanlage, der kann auch an der vom Club organisierten Traditionstour mitmachen, auf der man mehr über die spannende Berber-Kultur erfährt und seinen Abenteuersinn in der aufregenden Steinwüste entdeckt. Auch im Aldiana Djerba Atlantide werden ereignisreiche Wüstentouren angeboten, um den Besuchern tiefe Einblicke in eine andere Vegetation zu bieten.
Club Magic Life Penelope Beach
Ebenfalls lässt sich die Insel auch vom Club Magic Life Penelope Beach erkunden. Ob Flanieren im malerischen Nachbarort Midoun oder das Erkunden der kulturell aufgeladenen Inselhauptstadt Houmt Souk, auch dies kann prima vom Magic Life Penelope Beach erlebt werden.