Das Interesse von Urlaubs- und Kulturliebhabern an Studienreisen steigt stetig. Doch was macht diese Reisform so besonders?
Was versteht man unter einer Studienreise?
Studienreisen, oder auch Bildungsreisen, sind eine besondere Form des organisierten Tourismus. Das Hauptziel einer Studienreise ist die intensive Auseinadersetzung mit dem Gastland, das Kennenlernen neuer Kulturen, Botaniken und Umgebungen. Der Teilnehmer kommt mit anderen Interessierten und somit Gleichgesinnten in einer kleineren Gruppe zusammen und erlebt in einem meist festgelegten Reiseverlauf unter einer fachlich qualifizierten Reiseleitung einen besonderen Kultururlaub, um schließlich seinen Horizont durch das Erlebte zu erweitern und zugleich erholt nach Hause zurückzukehren. Natürlich kann eine Studienreise auch individuell geplant werden. Im Bereich des Pauschaltourismus wird diese Reiseform jedoch gerne gebucht, da der Kunde ohne großen Aufwand ein vielfältiges Kultur- und Naturprogramm geboten bekommt, dessen Organisation sich für die Einzelperson eher schwierig gestaltet.
Unberührte Natur erleben und selbst auf Entdeckungsreise gehen
Die Geschichte der Bildungsreise
Der Kulturtourismus verfügt über eine langjährige Tradition, dessen Wurzeln sogar bis ins alte Ägypten zurückzuverfolgen sind. Eine große Rolle für die heutige Form der Studienreise spielt vor allem der Begriff Grand Tour (aus dem französischen: große Reise), der die angeordneten Reisen des europäischen Adels in der Renaissance bezeichnet. Die Reisenden sollten dazu angeregt werden, ihren Bildungsweg durch die Erfahrung in der Fremde erfolgreich abzuschließen. Durch die Ideen der Aufklärung im 18. Jahrhundert begannen immer mehr Bürger zu reisen. Dabei stand jedoch nicht der Aspekt der Erholung, sondern vorwiegend die Bildung im Zentrum der Reisenden. Ebenfalls kann Johann Wolfgang von Goethe mit seinen Italienreisen in Verbindung mit der Entstehung des Begriffes Studienreise gebracht werden, da es hier auch um den Anspruch der Weiterbildung ging. Als im 19. Jahrhundert die Reisebedingungen leichter wurden, kam dann auch die Erholung im Ausland als wichtiger Gesichtspunkt des Reisens hinzu.
Studienreisen heute – Erleben und Erholung zugleich
Studienreisen waren bis vor kurzem nur einem kleinen Teil zugänglich und hatten vorwiegend die Bildung des Einzelnen als Ziel. Inzwischen erleben wir jedoch eine Art Mischform. Der Kunde hat die Möglichkeit, durch ein vielfältiges Kulturprogramm mehr über ein Land zu erfahren, dieses selbst zu erkunden und seine (vorwiegend kulturellen) Interessen zu befriedigen. Einen Zwang am Programm teilzunehmen, gibt es nicht. Der Teilnehmer kann auch einfach die Natur genießen und beispielsweise am Meer/Pool ausspannen. Das angebotene Programm ist vielfältig und für unterschiedliche Interessensgebiete ist immer etwas dabei. Ob es schließlich die Rundreise durch Neuseeland wird, oder das Erkunden des Buddhismus auf Sri Lanka, eines haben alle Studienreisen gemeinsam: Sie machen das Leben farbiger, aufregender und erweitern nach wie vor unseren Horizont.